Die Pferdekur
Die Pferdekur

Eine gar heitere (Eintracht-)Rosskur in Inheiden

Hungen (tr). Mit akustischem Herbstzauber und einer thatralischen Pferdekur begeisterte der Gesangverein Eintracht Inheiden seine Besucher im voll besetzten Bürgerhaus. Eingeladen war für Samstag zu einem Abend mit Gesang und Theater.

no_Pferdekur_tr_291012_4c
Lupe - Artikelbild vergrössern
»Die Pferdekur« war die Krönung des Eintracht-Herbstzaubers in Inheiden. (Foto: tr)
Das hat Tradition am Ort, fand ehedem in getrennten Veranstaltungen statt und nun zweiten Mal in einer Gesamtinszenierung, womit man den Geschmack des Publikums traf.

Szenenapplaus für Darsteller

Nach der Begrüßung durch Vorsitzenden Heinrich Burk war es der gemischte »Takt 17«-Chor der Eintracht unter Leitung von Jens Kempgens, der das von Sabine Schmid moderierte Programm eröffnete. Mit »Zum Tanze geht ein Mädel« und »Light of Freedom« gefiel der Frauenchor Berstadt (Leitung Dr. Lothar Wenzel). Die Wetterauer traten zudem in gemischter Formation auf, sangen unter anderem »The Lion Sleeps Tonight«. Ein Medley mit Liedern aus den 1960ern und »Café Oriental« war vom Gastgeber-Männerchor zu hören, der Beatles-Klassiker »Hey Jude« und »Good Vibrations« von den Beach Boys vom gemischten Chor »Offbeat«.

Später gaben die Männergesangvereine aus Eichelsdorf und Rainrod gemeinsam Franz Schuberts »Die Nacht« und Friedrich Silchers »Frisch gesungen«. Der »Takt 17«-Chor hatte den Ärzte-Hit »Westerland« im Repertoire und – mit »Offbeat« ein Beach-Boys-Medley. Das Duo 30/03 (Steffi Hofmann und Fabiene Zöller) bot bekannte Schlager mit eigenen Texten, etwa »Dann werd ich bei dir sein« und »Alles in mir will zu dir«. Manuela Sargk, Diana Ernst und Martina Roth trugen Mundartgedichte vor.

Nach einer kurzen Pause hieß es: Bühne frei für das Lustspiel »Die Pferdekur«. Aus dem Inhalt: Emil Schuster (Lutz Weiß) hat einen mehr als gesunden Appetit. Nachdem er zum zweiten Frühstück ein großes Stück Schweinerns mit Kraut und hernach ein Gansviertel mit Salat vertilgt hat, fragt er, wann endlich das Mittagessen auf den Tisch kommt. Man setzt ihm eine Schüssel voll Knödel vor, die er restlos verputzt. Aber die Überfütterung rächt sich: Er bekommt heftige Leibschmerzen, muss ins Bett. Seine Tochter Susanne (Franziska Schmid) hat kürzlich einen jungen Arzt kennen und lieben gelernt, der in der Nähe wohnt und den sie rufen lässt. Dr. Kurt Löffler (Udo Lippmann) verordnet – in der Meinung, es handle sich um eines von Schusters Rössern – eine Pferdekur. Er ist nämlich Tierarzt, was aber Susanne bis dahin noch nicht so genau gewusst hatte. Da der Veterinär große Eile hat, geht er wieder, ohne den Patienten gesehen zu haben. So kommt es denn, wie zu erwarten, zu allerlei Verwicklungen.

Eine tolle Leistung der Laiendarsteller, die für ihre Darbietungen immer wieder mit Szenenapplaus bedacht wurden. In weiteren Rollen waren Manuela Meindl als Ehefrau Luise, Sabine Schmid als Magd Trine und Michael Hofmann als Knecht Anton. Regie führte Kerstin Weihrauch, die auch als Souffleuse fungierte.
Theaterstück "Die verflixte Hose"
Theaterstück "Die verflixte Hose"

Hungen (dv). »Adventszauber« nannte der Inheidener Gesangverein »Eintracht« seine Weihnachtsfeier, zu der nicht nur Vereinsmitglieder sondern auch die Chöre des befreundeten Berstädter Gesangvereins eingeladen waren.

»Die verflixte Hose« hieß das Theaterstück in Mundart, das beim »Adventszauber« in Inheiden zu sehen war. (Foto: dv)

Lupe - Artikelbild vergrössern

»Die verflixte Hose« hieß das Theaterstück in Mundart, das beim »Adventszauber« in Inheiden zu sehen war. (Foto: dv)

In der Mehrzweckhalle sorgten Lichterketten und Weihnachtsschmuck für die richtige vorweihnachtliche Stimmung. Vorsitzender Karlheinz Burk begrüßte unter den Gästen auch den Dirigenten Dominik Heinz, der beide Chöre leitet. Burk kündigte ein abwechslungsreiches Programm an.

 

So traten der Gemischte Chor und der Frauenchor Berstadt mit Weihnachtsmusik auf. Eine Reihe von beliebten Weihnachtsliedern hatten der Männerchor Inheiden und »Takt 17« auf dem Programm. Zwischen den Liedern lasen Sabine Schmid, Andrea Weiß, Steffi Hofmann und Martina Roth nachdenkliche und heitere Gedichte und Geschichten. Nachdem Thomas Stein in der Rolle des Nikolaus die Bühne verlassen hatte, hob sich der Vorhang zum Einakter »Die verflixte Hose«. In Inheiden hat das Volksstück, in Platt natürlich, eine lange Tradition. Und mancher der Laiendarsteller stand schon vor zwei Jahrzehnten auf der Bühne.

 

In dem Schwank geht es um Einweihung der neuen Bürgerhalle, bei der Bürgermeister Heinz Schmidt (Michael Hofmann) die Eröffnungsrede halten soll. Das Problem ist, dass ihm der schwarze Anzug, den er seit Jahren nicht aus dem Schrank geholt hat, zu klein geworden ist. Ein neuer muss her. Aber bei dem ist die Hose zu lang. Sie muss auf die Schnelle gekürzt werden. Da aber gleich zwei Helfer, Oma Hermine (Sabine Schmid) und die aufmüpfige Ehefrau (Manuela Meindl), daran herumschneidern, wird auch die Neue regelrecht verstümmelt.

 

Jetzt ist guter Rat teuer, denn Regierungsrat Reisch (Udo Raab) steht vor der Tür. Da hilft nur Freund Bert Zahn (Lutz Weiß), der die Hose mit dem Bürgermeister tauscht. Ohne Liebe geht es auch in diesem Einakter nicht. Postbote Klaus (Udo Lippmann) bemüht sich während der hektischen Hosengeschichte um seine Heidi (Lisa Hofmann). Und schließlich kommt alles zum guten Ende. Die Schauspielkunst der Inheidener Mimen wurde nicht nur am Ende des Einakters mit viel Beifall belohnt, es gab auch immer wieder Szenenapplaus Die Regie bei dem Lustspiel führte Kirsten Weihrauch.

 

 


 


Eintracht Inheiden avanciert zum Opernchor

Der Gemischte Chor des Gesangvereins Eintracht Inheiden wirkte in Oberursel bei einer Aufführung der „Fledermaus“ von Johann Strauß mit.

Am 7.12.2006 hatte eine Auftragsproduktion der Stadt Oberursel Taunus von der „Fledermaus“ von Johann Strauß Premiere. Musikalischer Leiter war Peter Trobisch, ausführende Produzentin und Regisseurin der Inszenierung war die Sopranistin Claudia Appiani. Sie selbst war auch in der Rolle der Adele zu sehen. In weiteren Hauptrollen erlebte man den Schweizer Tenor Flavio Dora (Eisenstein), Margarita Kopp (Rosalinde), Kristina van Deyk (Prinz Orlofsky), Peter Linn (Gefängnisdirektor) und Dominik Heinz als Dr. Falke alias Dr. Fledermaus. Der Bariton Dominik Heinz hat nicht nur Operngesang und Komposition studiert, sondern ist auch Chorleiter und leitet als solcher unter anderem die Chöre des Gesangvereins Eintracht Inheiden. Der Männerchor dieses Vereins hat sich in der Vergangenheit durch zahlreiche Siege bei Pokalsingen bereits einen Namen gemacht, erst vor wenigen Jahren gegründet ist der gemischte Chor der Eintracht. Dieser ist in den letzten Jahren unter der musikalischen Leitung von Dominik Heinz stimmlich und personell gewachsen und besitzt heute die Reife, chorische Höchstleistungen zu vollbringen. Größte Herausforderungen der chorischen Arbeit zur Fledermaus waren die Finale des zweiten und dritten Aktes. „Im Feuerstrom der Reben“ erfordert eine exakte synchrone Artikulation der Worte, so dass trotz des hohen Tempos die Textverständlichkeit erhalten bleibt. „Brüderlein und Schwesterlein“ mündet in einem Fugato mit anschließendem achtstimmigem gruppenweisem polyphonem Chorsatz. Diese anspruchsvolle Musik muss nicht nur musikalisch einwandfrei vorgetragen werden, sondern natürlich auswendig beherrscht werden, so dass die in Künstlergarderobe gehüllten Chormitglieder auch schauspielerisch agieren können. Alle Einsätze müssen auch ohne dirigentische Hilfe perfekt sitzen. All dies war dank der guten Vorbereitung durch Chorleiter Dominik Heinz glänzend gelungen. Tosender Applaus des fachkundigen Oberurseler Publikums und lobende Worte des Bürgermeisters der Stadt Oberursel Taunus waren der verdiente Lohn für das Ensemble und den Chor aus Inheiden.